Ortsteil Buch
Ortsbürgermeister:
Buch
Zur Sicherung der Elblinie erließ Kaiser Karl der Große um das Jahr 800 neben den größeren Burgen wie Tangermünde auch kleinere befestigte Anlagen, sogenannte Festen, unter anderem in Buch errichten. 1121 wurde erstmalig in einer Urkunde eine Ansiedlung nahe der Burg erwähnt – die Geburtsstunde von Buch. Doch bereits zu karolingischer Zeit soll sich auf dem Grund und Boden der Gemeinde ein Ort befunden haben.
Etwas 100 Jahre danach verzeichnet Buch das Stammhaus des gleichnamigen Adelsgeschlechtes. In dem Jahre 1335 wurden Buch, aufgrund seines hohen Entwicklungsstandes, städtische Rechte verliehen. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Gemeinde nicht mehr „villam“ (Dorf) genannt, sondern als „castrum et oppidum“ bezeichnet, was Feste und Stadt bedeutet. Der Ort war dieser Zeit einer von mehreren Marktflecken und damit wichtiger Bestandteil der Altmark. Das Gebiet wurde durch einen doppelten Ringwall mit vier Toren geschützt.
Um 1580 wurde der Roland von Buch, eine 3,50 m hohe Ritterstatue mit bloßem Schwert aus Sandstein, auf dem Marktplatz aufgestellt. Die Rolandfigur galt als Sinnbild der Eigenständigkeit einer städtischen Siedlung mit Marktrecht und eigener Gerichtsbarkeit. Vor der Aufstellung der Sandsteinstatue soll es jedoch bereits einen hölzernen Roland gegeben haben. Der Bau des Rathauses um 1680 erforderte schließlich einen Umzug der Figur an den Rathauseingang. Doch schon 1683 stürzte der Rathausturm ein und zertrümmerte den Roland. Nach der Rekonstruktion kam es allerdings 1690 erneut zu einer Beschädigung. Durch einen Großbrand des Rathauses wurde der Kopf des neuen Rolands zerstört und durch den heutigen Kopf ersetzt. 1693 zog der Roland an seinen heutigen Standplatz vor dem Lehnschulzenhof um.
Wiederholte Überschwemmungen bei Hochwasser führender Elbe und anderen Katastrophen verhinderten ein Wachsen des Ortes. Buch blieb trotz seines Stadtrechtes ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet.
Heute ist Buch ein interessantes Ausflugsziel. Neben dem Roland befindet sich das „Zentrum für Ökologie, Natur- und Umweltschutz“ (ZÖNU) ebenfalls in Buch. Dieses betreibt mit dem Naturschutzbund Ökoscheune und mit weiteren Eignern zusammen ein Dorfhotel. Das Elbezentrum Buch rundet mit seinen Kreativwerkstätten und dem Elbe-Landmuseum einen Besuch in diesem Ortsteil ab.
Der Ortschaftsrat mit seinen fünf Mitgliedern vertritt die Interessen des Ortes.